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cogito

  • Autorenbild: Ronald
    Ronald
  • 17. Apr. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Feb.

Beginnen wir mit einer Betrachtung des Stellenwertes der Musik oder besser des Klanges in unserer Welt und unserem Leben. Das scheint ein unglaublich abstraktes Thema zu sein, oder zumindest eines, das man vielleicht gerne flapsig abarbeitet.

Wir sollten nun an dieser Stelle annehmen, dass zum Singen ein Körper, eine Seele und Geist notwendig sind. Hier würde man zurecht keinen Widerspruch erwarten. Erweiterte man nun diese Notwendigkeiten um andere Aspekte, merkte man, dass diese eher in den Bereich der Theorie fallen und eher nicht im Vordergrund stehen.

Der Mensch ist aber auch ein "Klangwesen", bestehend aus Rhythmus, Klang und Melodie. Musikwissenschaftler, Klangforscher, Musiker und Kreative sind auf diesem Feld seit Jahren tätig. Wir machen die Rhythmen und „Klänge“ unseres Körpers nicht nur sichtbar (EKG) sondern auch hörbar. So lässt sich sehr viel erfahren über die Stimme und den Menschen, sei es die Sprechstimme oder die Singstimme.


So wird sich der Singunterricht in den kommenden Jahren endlich verändern. Es gilt den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten und zu erfassen. Das Ziel ist nicht mehr nur eine leistungsfähige Stimme hervor zu bringen, sondern vielmehr einem Menschen zu helfen, zu einem „stimmigen“ Selbst zu finden.




Qualität


Die Anforderungen an den Gesangsunterricht haben sich dramatisch geändert. Abgesehen von den oben beschriebenen Aspekten ist der Pädagoge angehalten, die Schülerin oder den Schüler auf allen Ebenen ausreichend zu informieren.

Dies erfordert viel Wissen und eine geschulte und erfahrene Einschätzung der Gegebenheiten. Offenheit und gegenseitiges Vertrauen sind wesentliche Teile eines guten Fundaments. Die Stimme zu schulen, sein Instrument kennen und nutzen zu lernen, erfordert Zeit und Geduld. Es ist unabdingbar, Ziele und Etappen so abzustecken, dass Motivation und Freude nicht leiden.

Die anzuwendenden Methoden sollten vom Lehrenden immer hinterfragt und adaptiert werden. Die Techniken, die dem Singen zu Grunde liegen, sind bewährt, nachhaltig sowie stimmschonend. Es gibt nicht nur einen Weg ein Hindernis zu überwinden. Der Pädagoge ist angehalten tätig zu werden und auch unkonventionelle und kreative Lösungen anzubieten. Alles muss jedoch auf einem umfassenden Wissen über die Funktion des Stimmapparats und aller beteiligter Muskeln und Körperregionen passieren. All die anderen Aspekte einer "freien" Stimme sollten berücksichtigt und in individueller, angepasster Weise im Unterricht angewendet werden.



Gattung gibt es nicht


Am Anfang steht seit vielen Jahren die Frage nach dem sängerischen Betätigungsfeld. Dies setzt sich aus dem eigenen Interesse sowie dem so genannten "Markt" zusammen, also der Frage, wo die eigene Stimme einen Platz finden könnte. Daraus resultierten die "Gattungen" oder "Fächer" der Stimme. Diese unsägliche Unterscheidung und Kategorisierung ist eine absolut hinderliche Barriere, manifestiert sie doch in vielen Fällen einen musik-ästhetischen Raum, dem es dann unweigerlich zu genügen gilt.

Es gilt die Vielfältigkeit und die Farbenpracht verschiedener Stile und Ausdrucksmöglichkeiten zu erforschen und sich nicht festzulegen. Diese Einschränkung wäre auch für die Entfaltung der eigenen Kreativität hinderlich und sollte möglichst vermieden werden. Die wahre Natur der Musik und des sängerischen Ausdrucks ist an diese Gesetzmäßigkeiten eben nicht gebunden. Als Pädagoge sollte man bemüht sein, der Schülerin oder dem Schüler eine möglichst breite Palette an Musik zu eröffnen, sowie Interessen zu fordern und zu fördern.


Gesundheit und Singen


Es ist sehr verwunderlich, wie vielen Menschen man begegnet, die von sich behaupten nicht singen zu können. Die Geschichten dahinter ähneln sich meist. Situationen in der Schule oder innerhalb der Familie sind oft Auslöser einer Unsicherheit und hindern uns daran, unbekümmert die Stimme zu erforschen.

Neben dem Spass und der Freude am Singen gibt es auch eine therapeutische Facette. Dieser Aspekt ist vielen Menschen nicht bewusst. So gilt es die Beschäftigung mit seiner Stimme und seinem Instrument jedem Menschen, der dies möchte, zu ermöglichen. Die Barrieren abzubauen und die Angst zu nehmen muss erste Aufgabe eines Gesangspädagogen sein. Tragisch, dass einer so wunderschönen Sache mit so viel unnötigem Respekt begegnet wird.


Natürlich kann vom ästhetischen Standpunkt ausgehend eine Stimme als „schön“ oder "nicht schön" empfunden werden. Dies sollte jedoch nicht das Hauptkriterium der Beurteilung und der Arbeit darstellen. Das Wohlbefinden der Schülerin und des Schülers tritt immer mehr in den Vordergrund. Um sängerische Abläufe zu optimieren und zu verstehen, gilt es die Stimme nicht isoliert zu betrachten. Die körperliche sowie psychische Verfassung müssen unbedingt in pädagogische Überlegungen einfließen.


Die Auswirkung des Singens auf unsere Gesundheit ist immens. Hier ist es durchaus praktisch zwei Teilbereiche zu definieren. Zum einen die psychische sowie die körperliche Gesundheit und zum anderen die Phänomene der Wechselwirkungen dieser beiden.

Abgesehen von den positiven körperlichen Effekten, die das Singen mitbringt, ist es für viele Menschen sehr heilsam ihre Emotionen in Töne zu fassen. Singen ist ein äußerst kreativer Vorgang, der viele Formen des Ausdrucks bietet.




Schüler und Lehrer


Diese Beziehung ist etwas ganz Besonderes. Ich lege großen Wert darauf, den Menschen wertzuschätzen und eine Beziehung aufzubauen. Vertrauen, Nachsicht, Ehrlichkeit sind Dinge, die mir besonders wichtig sind.


Ich bin der festen Überzeugung, dass ein gutes Vorankommen eine gute und gesunde Basis braucht, sowie nur gemeinsam zu schaffen ist. Ich habe immer ein offenes Ohr für viele Anliegen und lerne auch stets von meinen Schüler:innen. Auch hier versuche ich auf die individuellen Befindlichkeiten einzugehen und ein professionelles Arbeitsumfeld zu schaffen.





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